Bienenfreundliche Gärten bereichern Ortsbild - „Neuwieder Bienenbeet“: Stadt und Kreis stellen Flyer vor

Sie stellten den „Neuwieder Bienenbeet“-Flyer vor (von links): Wolfgang Rahn (Sprecher Lokale Agenda 21), Gabi Schäfer (Umweltreferat Kreisverwaltung), Landrat Achim Hallerbach, Alena Linke (Planungsabteilung städtisches Bauamt), Ina Heidelbach (Umweltreferat Kreisverwaltung), Meike Schnatz (Naturpark Rhein-Westerwald), Armin Bärz (Grünpflege städtisches Bauamt), Thomas Riehl (Bereichsleiter Servicebetriebe Neuwied), Oberbürgermeister Jan Einig und Erster Kreisbeigeordneter Michael Mahlert.

In Zeiten des Bienensterbens und des Klimawandels ist es wichtig, Zeichen zu setzen – und seien sie auf den ersten Blick auch noch so klein. Dieser Formel folgen Stadt und Kreis Neuwied mit der Herausgabe des gemeinsamen Flyers „Neuwieder Bienenbeet“. Dahinter verbirgt sich eine kurze, mit einem Päckchen Saatgut versehene Anleitung zur Gestaltung eines naturnahen und insektenfreundlichen (Vor)Gartens. Erschienen ist sie in Kooperation mit den Servicebetrieben Neuwied, dem Naturpark Rhein-Westerwald und dem Projekt „Mehr als nur Grün“.

Landrat Achim Hallerbach und Neuwieds Oberbürgermeister Jan Einig formulieren die Ziele des Flyers: „Wir möchten erreichen, dass die Bürger ihre Gärten nachhaltig gestalten. Ein bienenfreundlicher Garten erblüht fast während des gesamten Jahres. Sein Anblick erfreut nicht nur Menschen, sondern auch Insekten.“ Ihnen steht nämlich über viele Monate hinweg reichlich Nahrung zur Verfügung. Eine Bepflanzung hat zudem weitere Vorteile: Sie bindet Feinstaub und CO2 und lässt keine „Wärmeinseln“ entstehen.

Hintergrund für die Aktion „Neuwieder Bienenbeet“ ist die Erfahrung der Landschaftspfleger. Sie sehen, dass sich in jüngster Zeit an Rhein, Wied und Holzbach ein bestimmter Gartentyp zunehmender Beliebtheit erfreut - der Schottergarten. Die Expertenkennen auch den Grund dafür. Viele verbinden mit Schottergärten zweierlei: Erstens die Hoffnung auf einen geringen Arbeitsaufwand und zweitens einen stets sauberen und ordentlichem Anblick.

Doch die Fachleute wissen: Mit dieser Hoffnung ist es spätestens im dritten Jahr vorbei. Die Reinigung der Steine von anfliegenden Samen und Laub sowie der Befall mit Algen und Moosen ist zeitaufwendig. Und: „In Schottergärten reduziert sich die Artenvielfalt, da er weder Lebensraum für Pflanzen, noch Nahrung für Tiere bietet“, unterstreicht Alena Linke vom städtischen Bauamt.

Das Thema hat übrigens auch schon den Neuwieder Stadtrat beschäftigt. Er hat sich mittlerweile gegen das Anlegen von Schottergärten in künftig auszuweisenden Baugebieten ausgesprochen. Wie bedeutsam die Thematik ist, zeigt die Kooperation zwischen Stadt und Kreis. Im Rahmen der Lokalen Agenda 21 haben beide Körperschaften den „Bienenbeet“-Flyer entwickelt. Anhand eines Pflanzplans und ausgewählten einheimischen bienenfreundlichen Pflanzen zeigt er, was jeder

Einzelne im eigenen Garten für ein besseres Mikroklima und mehr Artenvielfalt tun kann. „Wir wollen, dass sich das Neuwieder Bienenbeet zum Erfolgsmodell entwickelt“, betonen Landrat Hallerbach und OB Einig unisono.

Die Flyer sind in Kreis-, Verbandsgemeinde- und Stadtverwaltungen sowie bei den Servicebetrieben und dem Naturpark Rhein-Westerwald erhältlich. Fragen zum „Neuwieder Bienenbeet“ und dessen Anlage beantworten für das Stadtgebiet Neuwied Armin Bärz, E-Mail abaerz@neuwied.de, Tel. 02631 802 661; für den Kreis Börries Schlimbach, E-Mail boerries.schlimbach@kreis-neuwied.de, Telefon
02631 803 237, oder Anne-Katrin Wagner, E-Mail anne-katrin.wagner@kreis-neuwied.de, Tel. 02631 803 383.