Kaltblütige Neuzugänge – Zwei neue Echsen-Arten für den Zoo Neuwied

Fotos: Thorben Maur

Anfang Mai scheint der Frühling endlich in die Gänge zu kommen: Die Sonne scheint, und zumindest nachmittags knacken die Temperaturen die 20°Grad-Marke. „Jetzt hat man dann auch endlich Chancen, unsere Zauneidechsen zu sehen“, freut sich Thorben Maur, der als Revierleiter des Exotariums für die Reptilien im Zoo Neuwied zuständig ist. „Diese einheimischen Reptilien haben wir schon Mitte April mit ins Gehege der Gelbbauchunken gesetzt, wo sie mit dem sandigen Untergrund und den zahlreichen Naturstein-Verstecken eigentlich ideale Lebensbedingungen vorfinden. Aber bisher war es den wärmeliebenden Tieren einfach zu kalt“, weiß der Tierpfleger.

Eidechsen sind, wie alle Reptilien, wechselwarm. Sie können also ihre Körpertemperatur nicht selbst regulieren, sondern sind in ihrer Aktivität von der Umgebungstemperatur abhängig: Ist es zu kalt, sind sie inaktiv. „Den Winter verbringen diese Eidechsen in einer Winterstarre, und erst die warme Frühlingssonne lässt sie wieder erwachen. Sie kriechen dann aus ihren Unterschlupfen und suchen sich einen warmen Stein in der Sonne, wo sie sich regelrecht aufheizen. Wenn sie dann ihre ‚Betriebstemperatur‘ erreicht haben, können sie sich äußerst flink auf die Jagd nach Insekten machen.“

Die andere Echsen-Art, die seit kurzem den Tierbestand des Zoo Neuwied bereichert, brauchte nicht auf Sonne zu warten: „Bei den peruanischen Buntleguanen handelt es sich um eine tropische Art, die mit unseren unsteten Frühlingstemperaturen nicht zurechtkäme. Die noch jungen Buntleguane leben daher im Exotarium, wo es ganzjährig warm ist“, erklärt der Revierleiter.

Die Echsen, die bis zu 50 cm lang werden können, erinnern äußerlich mit ihren Greifhänden, sehr beweglichen Augen und der Fähigkeit, schnelle Farbwechsel zu vollziehen, stark an Chamäleons. „Die Buntleguane sind auch im Terrarium gleich neben dem Pantherchamäleon untergebracht. So können Besucher beide Arten in Ruhe beobachten und vergleichen – ein schöner Zeitvertreib, vor allem wenn es vormittags draußen noch kühl ist. Ab mittags bietet sich dann ein Besuch bei den Zauneidechsen an, die unterhalb des Restaurants leben. Mit etwas Glück kann man ihnen beim Sonnenbaden zuschauen, während man selbst in der Sonne entspannt – ein super Frühlingsprogramm für die kommenden langen Wochenenden“, rät Thorben Maur.