Sozialraumbudget: Stadtjugendamt entwickelt Konzept - Land stellt Mittel zur Verfügung – Team nimmt Arbeit auf

Überall im Land für gleich gute Standards in der Kindertagesbetreuung zu sorgen: Das ist eines der Ziele der Landesregierung. In die Wege geleitet werden soll das über das im September 2019 verabschiedete „Landesgesetz zur Weiterentwicklung der Erziehung, Bildung und Betreuung von Kindern in Tageseinrichtungen und in der Kindertagespflege“. Für den sozialen Ausgleich soll unter anderem ein besonderes Instrument sorgen – das Sozialraumbudget. Das beträgt 50 Millionen Euro pro Jahr und soll jährlich um 2,5 Prozent wachsen.

 

„Das Gesetz tritt am 1. Juli in Kraft“, berichtet Bürgermeister Peter Jung, der auch für das Jugendamt verantwortlich ist. „Bis dahin müssen wir unsere Hausaufgaben erledigen und dem Landesjugendamt ein Gesamtkonzept vorlegen, das zeigt, wie wir die uns zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen wollen.“ Das Institut für Bildung, Erziehung und Betreuung in der Kindheit (IBEB) der Hochschule Koblenz unterstützt und berät das städtische Jugendamt bei dem dafür notwendigen Prozess.   

 

„Zu Beginn haben wir ein Kernteam gebildet“, informiert Jugendamtsleiter Bernhard Fuchs. „Darin vertreten sind Mitarbeiter der Behörde und die  Gesamtleitungen der drei größten Kindertagesstätten-Träger in der Stadt.“ Aufgabe dieses Teams ist es, einen Leitfaden zu erstellen, der den pädagogischen Alltag auf die jeweiligen Lebenssituationen und Bedürfnisse der Neuwieder Kinder (und Familien) ausrichtet. Keine ganz einfache Aufgabe, sind doch die Herausforderungen nicht in allen Kitas gleich.

 

So müssen beispielsweise das Einzugsgebiet der Kita, die individuellen Lebensverhältnisse der Familien und die unterstützenden sozialen Strukturen vor Ort ins Auge gefasst werden. Interviews, Fragebogenerhebung und Datenanalysen sind nur einige Mittel, die eine ganzheitliche Betrachtungsweise der Thematik garantieren sollen – und eine nachfolgende gezielte Unterstützung.

 

„Unser Ziel ist es, Kindern künftig eine intensivere bedarfsgerechte Förderung zukommen zu lassen. Wir sind auf einem guten Weg, das zu realisieren“, ist sich Bürgermeister Jung  sicher. Das städtische Konzept zum Sozialraumbudget soll im Juni im Jugendhilfeausschuss diskutiert und verabschiedet werden.