Tobende Kletterkünstler – Die Braunen Klammeraffen

Foto: Marcus Propach

Foto: Marcus Propach

Viele Zoobesucher zieht es zu den Affen, so auch im Zoo Neuwied. In der Prinz Maximilian zu Wied Halle gibt es gleich fünf südamerikanische Affenarten zu beobachten. 

Mit bis zu 9 kg Gewicht gehört der Braune Klammeraffe zu den größten Vertretern der Neuweltaffen. Klammeraffen zeichnen sich vor allem durch ihren Klammerschwanz aus, der an der Spitze unterseits unbehaart ist und bei der Fortbewegung wie eine dritte Hand eingesetzt wird. Die Klammeraffen beim arttypischen "Schwinghangeln" zu beobachten, bei dem sie sich an Händen und Schwanz mühelos und elegant durchs Geäst schwingen, ist ein beeindruckendes Erlebnis. Aber auch, wenn sie sich am Boden auf zwei Beinen laufend fortbewegen oder nur am Schwanz hängend seelenruhig innehalten, versetzen sie die Besucher in Staunen. 

„Wir halten bei uns eine Männergruppe dieser Art mit vier Individuen in zwei Pärchen. Drei von ihnen stammen aus verschiedenen Zoos in Großbritannien, während der vierte aus der Wilhelma in Stuttgart kommt. Durch die Haltung dieser Junggesellengruppe helfen wir dem EAZA-Ex Situ Programm (EEP für Erhaltungszuchtprogramm des europäischen Zooverbands) beim Aufbau einer stabilen Population dieser Art, die in ihren Herkunftsländern Venezuela und Kolumbien vom Aussterben bedroht ist“, erklärt Kurator Max Birkendorf.

Klammeraffen sind sehr kommunikative Affen, die viel rangeln und spielen. Das kann sich auch schon mal etwas rauer anhören, wegen der dunklen, lauten Stimmen, die sie beim Toben machen. „Aber am liebsten beobachten unsere Klammeraffen die Schimpansen“, erzählt Lena Weeser, Tierpflegerin in der Prinz Maximilian zu Wied Halle. „Von der Innenanlage haben sie einen perfekten Blick auf die Außenanlage der Schimpansen mit dem Wassergraben.“ Der jüngste in der Gruppe ist Klammeraffe Tolga mit seinen vier Jahren, gut zu erkennen an seinem helleren Fell im Vergleich zu den anderen. „Er ist der geborene Entertainer und zeigt Besuchern am liebsten seinen inneren Tarzan. Dann schwingt er mit dem Seil hin und her und genießt die Aufmerksamkeit“, schmunzelt Lena Weeser. „Auch die anderen Klammeraffen lieben die Spielereien mit uns Pflegern. Da wird wie ein Flummi im Innengehege hin und her gesprungen oder über den Boden gerutscht. Das ist eine Menge Spaß für die Affen und uns Tierpfleger“, lacht sie. Und wenn die Klammeraffen genug getobt haben, dann kuscheln sie sich zusammen auf einem Schlafbrett oder unter einer Wärmelampe und ruhen.