Wieder Nachwuchs bei den Roten Pandas

„Chang“ (chinesisch „Frei) und „Xiwang“ („Hoffnung“) haben mittlerweile ihre Wurfhöhle verlassen.

Nachdem dem Zoo Neuwied bereits im Sommer 2019 der erste Zuchterfolg bei den auch Katzenbären genannten Roten Panda gelungen war, gab es diesen Juni, genau ein Jahr später, gleich den nächsten Nachwuchs: Das Weibchen „Sum“ brachte zwei gesunde, männliche Jungtiere zur Welt. Deren älteren Geschwister „Chima“ und „Fang-Pi“, die ein Jahr lang bei den Eltern verbracht hatten, waren kurz zuvor in andere Zoos umgezogen.

„Spätestens mit einem Jahr, oft sogar schon mit Beginn der Paarungszeit im Frühjahr, werden junge Katzenbären von den Eltern vertrieben“, erklärt Zoodirektor Mirko Thiel. „Zu diesem Zeitpunkt werden die Tiere auch im Zoo von den Eltern getrennt und an andere Einrichtungen weitergegeben, um Platz für den anstehenden neuen Wurf zu machen.“

Da neugeborene Welpen die ersten Lebensmonate in der Wurfhöhle verbringen, wo sie von ihrer Mutter zum Säugen aufgesucht werden, waren im Sommer daher nur die Elterntiere in der Katzenbäranlage zu sehen. „Obwohl das erst der zweite Wurf für Sum und Jaques ist, machen die ihre Sache super und sind sehr souverän“ freut sich Kurator Max Birkendorf. „Bis auf gelegentliche Gewichtskontrollen mussten wir nichts unternehmen, und die Jungen gedeihen prächtig“. Da die Welpen bis zum Alter von rund fünf Monaten voll gesäugt werden, ist Mutter „Sum“ derzeit noch allein für die Ernährung der Zwillinge verantwortlich. Um genug Milch zu produzieren, muss sie deutlich mehr Nahrung zu sich nehmen als sonst.

Katzenbären sind Allesfresser, den Hauptbestandteil ihrer Nahrung machen Gemüse und Früchte aus, ergänzt durch tierische Kost wie Eier und kleine Mengen Fleisch. Ihre Lieblingsspeise jedoch ist Bambus. Daher stammt auch die Bezeichnung „Roter Panda“, denn Panda bedeutet „Bambusfresser“. Diese Leibspeise teilen die Katzenbären mit dem großen, schwarz-weißen Panda, mit dem sie jedoch nicht näher verwandt sind.

Die Jungtiere haben Mitte September erstmals ihre Wurfhöhle verlassen, und sind immer öfter auf der Anlage unterwegs. Auch wenn sie noch keine feste Nahrung zu sich nehmen, sind sie genau wie ihre Eltern am besten bei den Fütterungen morgens und nachmittags zu sehen. Die übrige Zeit halten sich die Tiere hauptsächlich in den Kronen der Bäume auf, wo sie zurzeit noch durch das Blätterdach oft dem Blick der Besucher verborgen bleiben. Deshalb ist die anstehende kühle Saison auch ideal, um die Welpen beim Klettern in den winterlich unbelaubten Bäumen zu beobachten.

Da Katzenbären in der Region um den Himalaya zuhause sind, sind unsere mitteleuropäischen Winter für sie überhaupt kein Problem: Genau wie ihre Eltern sind die Welpen „Chang“ (chinesisch „Frei) und „Xiwang“ („Hoffnung“) durch einen dichten Pelz vor der Kälte geschützt, vom Kopf bis zu den filzig behaarten Fußsohlen.