Des einen Freud, des anderen Leid – Endlich Sommerwetter im Zoo Neuwied

Foto: Alexandra Japes

Foto: Daniel Wolf

Foto: Alexandra Japes

Die Sonne scheint vom strahlend blauen Himmel und trotz der frühen Vormittagsstunde ist die 20-Grad-Marke bereits geknackt – der Sommer hat doch noch Einzug gehalten im größten Zoo von Rheinland-Pfalz. „Wurde ja auch Zeit“, findet Jasmin Kuckenberg, „das nasskalte Wetter im Mai und Juni hat nicht nur auf die allgemeine Stimmung gedrückt, es hat sich auch negativ auf die Besuchszahlen ausgewirkt, die sonst besonders an den langen Feiertagswochenenden immer sehr gut sind.“ Die stellvertretende Direktorin des Zoo Neuwied ist daher sehr erleichtert, dass die Ferien doch noch mit sonnig-warmem Wetter aufwarten. „Wir haben zwar mittlerweile drei große Tierhäuser, in denen man über 60 Arten unabhängig vom Wetter im Warmen und Trockenen erleben kann, aber die meisten planen einen Zoobesuch trotzdem eher bei warmen, trockenen Bedingungen.“

Bei den Tieren ist die Wettervorliebe nicht ganz so einheitlich: „Wir haben hier rund 200 Tierarten aus allen Kontinenten und Klimazonen. Unter unseren tierischen Bewohnern hat deshalb jedes Wetter seine Fans“, weiß die Biologin. „Die Wasserböcke auf der Afrikawiese zum Beispiel haben das regnerische Frühjahr gefeiert, weil sie es lieben, wenn sich auf der Afrikawiese Pfützen und Wassergräben bilden. Löwen und Geparden hingegen mögen feucht-kalte Witterung überhaupt nicht und ziehen sich bei Regen in geschützte Bereiche zurück.“ Diese Raubtiere dürften das Sommerwetter also genießen. „Genauso wie die Erdmännchen und die Roten Varis. Die sitzen dann oft mit geschlossenen Augen Richtung Sonne gewandt da und lassen sich mit ausgebreiteten Armen den Bauch wärmen – das sieht immer mega entspannt aus“, schwärmt Kuckenberg.

Und was ist mit den Arten, die aus kühleren Regionen stammen und nicht an Hitze angepasst sind? „Natürlich haben wir auch Arten, die kühlere Temperaturen bevorzugen. Daher haben wir darauf geachtet, dass alle Gehege über Schattenplätze verfügen. Tiere, wie der aus dem Himalayagebirge stammende Katzenbär, ziehen sich bevorzugt dorthin zurück und verschlafen die heißen Mittagsstunden. Ivo, der Sibirische Tiger, ist im Sommer oft in einem seiner beiden Wasserbecken zu finden, wo er sich abkühlt.“ Und wenn das nicht reicht? „An besonders heißen Tagen helfen unsere Mitarbeitenden aus der Tierpflege gern etwas nach, indem sie beispielsweise mit dem Wasserschlauch den Huftieren Regenduschen anbieten. Die Schimpansen bekommen als Snack an Sommertagen manchmal angefrorenen Joghurt, und für Obst- und Gemüseliebhaber werden Früchte in Schalen oder Eimern mit Wasser eingefroren. So haben die Tiere eine Abkühlung und gleichzeitig sind sie eine ganze Weile gut beschäftigt, sich die Leckerbissen aus den Eisbomben herauszuarbeiten – so kommen alle gut durch die Hochsommertage.“